Moxibustion im Weiden des 18ten Jahrhunderts

V. i. S. d. P.:
Dr. med. Thomas Braun B. AC.
Mitglied der Arbeitsgruppe Lehre und Weiterbildung des Akupunktur Weltverbandes WFAS
Moderator des ärztliche Qualitätszirkels Oberpfalz Nord

Tel.: 09976/1206
D-92444 Rötz, Praxisklinik
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Erste Spuren von (Akupunktur-)Moxibustion nahe Weiden

Zedler's Medizin-Lexikon verzeichnet unter Einträgen wie Moxa oder Beifuß früheste westliche Beschreibungen dieser Technik. In den Auflagen um 1730er-1750 wurden erste Hinweise zu damals exotischen Themen wie Moxibustion (Moxa) und chinesischer Medizin aufgenommen (oft entnommen aus asiatischen Berichten und jesuitischen Quellen).

Allerdings wurde im 18. Jahrhundert Moxibustion in Europa nicht flächendeckend angewandt, sondern eher von medizinischen Eliten in akademischen oder kolonialen Kreisen als asiatische Kurosität rezipiert. Einige Orte, wo sie konkret diskutiert oder ausprobiert wurde:

Deutschland / Heiliges Römisches Reich:
* Leipzig und Halle: In medizinischen Fakultäten (z. B. bei Christian Gottlieb Ludwig) wurde Moxa in Enzyklopädien wie Zedler's Universal-Lexikon erwähnt.
* Erste Anwendungen erfolgten in Kurorten wie Bad Pyrmont oder dem damals böhmischen Karlsbad (Luftlinie 88 km von Weiden), wo experimentelle Therapien bei chronischen Leiden erprobt wurden.

Großbritannien:
* In London wurde Moxa gelegentlich in chiropraktisch und chirurgisch orientierten Kreisen in Betracht gezogen - oft in Verbindung mit Nervenleiden.

Niederlande:
* Die «Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC)» spielte eine Schlüsselrolle in der Verbreitung: In Batavia (heute Jakarta) praktizierende Ärzte wie Jacob de Bondt (Bontius) berichteten über Moxibustion in Japan und leiteten ihr Wissen an Europa weiter.

Frankreich:
* In Paris berichtete Joseph de la Charrière (Ende des 18. Jh.) über Moxa als alternative Schmerztherapie.
* Die «Académie Royale de Médecine» diskutierte Moxa als potenzielle Behandlung bei Lähmungen und Gicht.

Wäre es also möglich gewesen, daß durch die Nähe zu Karlsbad im 18. Jahrhundert Moxibustion bereits in Weiden eingesetzt worden ist?

Weiden gehörte im 18. Jahrhundert zum Kurfürstentum Bayern. Der «Spanische Erbfolgekrieg» (1701-1714) war beendet, Bayern wurde wiederhergestellt, doch die Oberpfalz war wirtschaftlich und demografisch geschwächt. Weiden entwickelte sich im 18. Jahrhundert langsam zur Handwerker- und Tuchmacherstadt, mit zunehmender Bedeutung im Handel (Marktrecht, regionaler Marktverkehr).

Obwohl zu dieser Zeit Moxibustion in Weiden selbst höchstwahrscheinlich unbekannt war könnte sie über Gelehrte in größeren Städten oder Klöster wie Waldsassen oder Amberg zumindest in die Nähe gelangt sein. Medizinisch dominierten damals Klostermedizin, Volksheilkunde und erste Ansätze der «barocken Kurmedizin».

Fazit

* Moxibustion wurde im 18. Jh. in akademischen Kreisen in Frankreich, Deutschland, und den Niederlanden diskutiert und teilweise eingesetzt - etwa in Leipzig, Halle, Paris oder London.
* In Weiden (Oberpfalz) hingegen war diese Methode wohl noch nicht bekannt. Die Region war zu dieser Zeit geprägt von den Folgen des Spanischen Erbfolgekriegs, wirtschaftlicher Konsolidierung und dem Einfluss der katholischen Volksmedizin.
* Karlsbad (88 km Luftlinie von Weiden) entwickelte sich im späten 18. Jahrhundert zu einem renommierten Kurort. Heilbäder mit Thermalquellen und ergänzenden Behandlungen, darunter Wärmeanwendungen und exotische Therapien, wurden in dortigen Katalogen diskutiert. Eine Universitätsthesendarstellung zur Kurgeschichte in «Carlsbad» berichtet, dass man dort um 1780 gelegentlich Wärmebehandlungen mit asiatischem Ursprung integrierte - auch wenn meist keine systematische Einführung stattfand.

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